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Der Schulweg ist ein Stück Lebensweg

Edition No. 126
Jan. 2020
School and Health

Förderprojekte. Kinder lernen auf dem Schulweg nicht nur ihre Umwelt kennen, sondern knüpfen auch soziale Kontakte. Gemäss Bewegungsempfehlungen sollen sich Kinder und Jugendliche mindestens eine Stunde pro Tag bewegen. Dies lässt sich am besten über den Schulweg in den Alltag integrieren. Das BAG unterstützt verschiedene Projekte, welche die Bewegung von Schulkindern fördern und bestärken, etwa Projekte zur Veloförderung und für einen sicheren Schulweg.

Bewegung wirkt sich positiv auf das psychische Wohlbefinden aus, auf die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität. Bei Kindern verbessert regelmässige Bewegung auch die Konzentration und die Knochengesundheit, sie wirkt sich günstig auf das Körpergewicht aus sowie auf das Erkrankungsrisiko für Herzkreislauf-, Stoffwechselkrankheiten und Krebs. Aus diesem Grund unterstützt das BAG auch verschiedene Projekte, welche die Bewegung von Schulkindern fördern.

Mehr Wege mit dem ÖV und zu Fuss

Wie sind Kinder und Jugendliche heute unterwegs? Sie nutzen den öffentlichen Verkehr häufiger als vor zwanzig Jahren. Und sie sind auch öfter zu Fuss unterwegs. Vor allem das Velo hat als Fortbewegungsmittel stark an Attraktivität eingebüsst. Dies geht aus der aktuellen Mobilitätsstudie der Bundesämter für Gesundheit (BAG), Sport (BASPO) und Strassen (ASTRA) hervor. Bei der Verkehrsnutzung auf dem Schulweg sind gemäss der Studie auch Unterschiede zwischen den Sprachregionen zu beobachten. So sind «Elterntaxis» in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz verbreiteter als in der Deutschschweiz, wobei der Anteil insgesamt weniger hoch ist als oft vermutet.

Diese Entwicklungen und Zusammenhänge sind auch auf die Mobilitätsvoraussetzungen zurückzuführen, z. B. haben heute mehr Kinder und Jugendliche ein Abonnement für den öffentlichen Verkehr und die ÖV-Fahrpläne sind besser an die Schulzeiten angepasst. Ein weiterer Grund für die Verhaltensänderungen sind die Weglängen. So widerspiegelt die stärkere Nutzung des ÖV für den Schulweg auch die zunehmende Zentralisierung von Schulstandorten, die zu längeren Anreisewegen führt. Die untersuchten Mobilitätsmuster sind wichtige Indikatoren für die Lebensqualität und zeigen, wo eine aktive Unterstützung mit sinnvollen Projekten nötig ist und wo es wichtig ist, die ideale Bewegung zu fördern.

Projekte zur Veloförderung
Da das Velo bei Kindern und Jugendlichen an Attraktivität eingebüsst hat, unterstützt das BAG die Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität KOMO mit ihren Projekten «bikecontrol safety» und «Gorilla Roadshow und Freestylepark». «DEFI VELO» wurde vom BAG, von Gesundheitsförderung Schweiz und dem Bundesamt für Energie BFE unterstützt. Ziel dieser Projekte ist es, dass sich Kinder und Jugendliche sicherer auf dem Velo fühlen und die Freude am Velofahren wieder entdecken. Bei «bikecontrol safety» werden beispielsweise Strassensituationen einstudiert und die wichtigsten Fahrtechniken werden in einem sicheren Umfeld geübt. Das Projekt «DEFI VELO» richtet sich eher an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 20 Jahren, während «bikecontrol safety» bereits Kinder ab 10 Jahren anspricht. Das Angebot «Gorilla Roadshow und Freestylepark» (in Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit, Kinderheimen und Schulen) vermittelt Kindern und Jugendlichen neue Impulse und Spass mit Velo und Trottinett. Weiter beteiligt sich das BAG an der Allianz «schule+velo», die auf einer Informationsplattform für Lehrpersonen eine Übersicht über Veloförderprogramme und Kurse für die Schule anbietet.

Projekte für einen sicheren Schulweg
Das BAG unterstützt auch Projekte, welche die Sicherheit von Fusswegen zur Schule fördern. Denn auf dem Weg zur Schule eignen sich Kinder Selbstständigkeit, Orientierungssinn, Verkehrskompetenz sowie soziale und motorische Fähigkeiten an. Voraussetzung dafür ist ein sicherer Schulweg, damit Eltern ihre Kinder alleine gehen lassen können. Da Kinder im Strassenverkehr andere Bedürfnisse als Erwachsene haben, sollen diese Anliegen bereits in der Erstellung von Schulwegplänen eingebunden werden.

Im Rahmen des «Mobilitätskonzepts Schule» werden solche Wegskizzen für die einzelnen Gemeinden geschaffen. Das KOMO-Projekt «Online-Applikation zur Erstellung von Schulwegplänen» entwickelt eine Online-Applikation, die eine verbesserte Datenanalyse und -auswertung der Schulwege und eine verstärkte Verbreitung von Schulwegplänen ermöglicht. Mithilfe der Schulwegpläne können sodann verschiedene Massnahmen umgesetzt werden, damit Kinder vermehrt zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule gehen. 

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Contact

Gisèle Jungo
Sektion Gesundheitsförderung und Prävention

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